Die Orga als Gastgeberin des virtuellen LFT2021 Bremen distanziert sich von den gegen sie erhobenen Vorwürfen. Diese wurden in einer beispiellosen Medienkampagne sichtbar.
Die Orga des virtuellen LFT2021 verwahrt sich gegenüber Vorhaltungen, Teile des Programms oder teilnehmende Referentinnen seien u.a. «faschistoid», «profaschistisch», «rechts», «menschenverachtend», «rassistisch» und/oder «trans*feindlich». Die medialen Anschuldigungen und die zudem ohne Rücksprache mit dem Orgateam erfolgte Distanzierungskampagne greifen in die Programm- und Personalhoheit des LFT2021 ein. Es wird mit erschreckend einseitigen Darstellungen als eine Form struktureller und psychischer Gewalt gegen Frauen und Lesben und ihren autonomen Räumen erlebt.
In der seit 1974 bestehenden Tradition der jeweils autonom und ehrenamtlich organisierten LFTs werden immer auch brisante Themen aus lesbisch-feministischer Sicht traditionell in einem gemeinsamen Rahmen zur Diskussion gestellt. Gerade dies ist eine besondere Stärke und Besonderheit aller LFTs.
Seit dem LFT2007 gibt es keinen Beschluss, dass Translesben ausgeschlossen sind. Von daher sind grundlegend alle lesbischen Frauen eingeladen. Es gibt keinen Beschluss, dass Translesben oder andere Gruppen (wie z.B. Bifrauen) genannt werden müssen. Dies wird in jeder Orga unterschiedlich gehandhabt und Schwerpunkte unterschiedlich gesetzt. Das ist die Freiheit jedes Orgateams. Die Orga2021 hat die Form gewählt, Translesben als lange zum LFT gehörende Frauen sprachlich nicht herauszuheben, dafür andere beispielhaft zu benennen. Zugleich gilt für jede Orga – also auch die Orga des LFT2021 – sich «frei im Rahmen der bindenden Beschlüsse» der jeweiligen Abschlußplena zu bewegen. Außerdem ist «faschistischen, rechtsextremen, rechtspopulistischen und pädophilen Lesben die Teilnahme am LFT untersagt». (Zitate aus den bindenden Beschlüssen für alle Orgas, Stand 2019).
Ein weiterer bindender Beschluss lautet: «Das LFT konzentriert sich auf lesbische Veranstaltungen. Das sind sowohl lesbenpolitische Themen als auch Themen aus unserem lesbischen Lebensalltag.»
Das diesjährige Online-LFT2021 hat genau in Bezug hierauf ein umfangreiches Konzept mit besonderem Schwerpunkt auf lesbische und frauenspezifische Themen erarbeitet und dementsprechend das Programm zusammengestellt. Dass bei der Realisation auch kontroverse Positionen von verschiedenen Referentinnen thematisch angeboten werden könnten, war der Orga bewusst und erwünscht. Die Orga hat zu einigen Punkten gezielt auch Referentinnen mit bekannt anderen Positionen angefragt – diese haben abgesagt. U.a. hat die Orga zu einem weiteren wichtigen Anliegen aller LFTs – den Junglesbengruppen – wiederholt versucht, Referentinnen gerade aus dem sogenannten queerfeministischen Spektrum zu finden. Sie haben nicht geantwortet.
Die Orga bedauert, dass der LesbenRing e.V. inzwischen (per Twittereintrag) seinen Workshop zurückgezogen hat, der die Chance geboten hätte, eine komplett andere Sicht darzustellen.
Die Orga des LFT2021 teilt keineswegs alle Positionen der einen wie der anderen oder einer dritten Seite. Sie hält allerdings die Teilnehmerinnen der jeweiligen Workshops für so erwachsen, sich inhaltlich und mit gegenseitigem Respekt zuhören zu wollen. Dies war und ist das Grundanliegen der gesamten Konzeption des LFT2021.
Die Orga lädt innerhalb des digitalen LFT2021 ein zu respektvoller Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Positionen und Verortungen der Vielfalt lesben- und frauenspezifischer und lesben- und frauenpolitisch relevanter und gesellschaftskritischer Themen. Wo sollen diese Diskussionen wertschätzend und auf Augenhöhe stattfinden, wenn nicht an einem Lesbenfrühlingstreffen?
Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlichst bei den vielen FrauenLesben und Organisationen, die uns bisher unterstützt haben und die uns weiterhin unterstützen werden.
Die Orga des LFT2021 Bremen